Beziehungsprobleme in der Perimenopause meistern
Hallo und schön, dass du hier bist!
Du spürst es vielleicht selbst: Die Perimenopause bringt Veränderungen mit sich, die nicht nur deinen Körper betreffen, sondern auch deine Gefühle und deine Beziehungen auf die Probe stellen. Plötzlich wirken Dinge anders, die sonst selbstverständlich waren. Vielleicht fühlst du dich emotional stärker belastet, deine Stimmung schwankt, und die Nähe zu deinem Partner oder deinen Kindern fühlt sich nicht mehr so leicht an wie früher.
Das ist völlig normal – und doch kann es dich verunsichern. Du fragst dich vielleicht, ob du dich veränderst oder ob deine Beziehung zerbricht. Gerade in dieser Zeit, in der deine Hormone Achterbahn fahren, können sich Konflikte verschärfen oder ganz neue entstehen. Manchmal fühlst du dich allein mit deinen Gedanken und Gefühlen.
Doch du bist es nicht. Und du musst diese Reise nicht allein gehen.
Was dir und deiner Familie jetzt helfen kann, ist Offenheit – das ehrliche Teilen dessen, was in dir vorgeht, auch wenn es schwerfällt. Denn nur wenn du deine Liebsten mitnimmst, verstehen sie, was wirklich passiert. So entsteht Raum für Verständnis statt für Missverständnisse, Nähe statt Distanz.
Es geht darum, gemeinsam diese Zeit zu durchschreiten, statt gegeneinander zu kämpfen. Tabus aufzuheben, Scham abzubauen, Unterstützung zu finden und selbst zur Unterstützerin zu werden.
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Beziehung dir wichtig ist, kannst du sie auch inmitten der hormonellen Schwankungen erhalten – vielleicht sogar stärken.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du das schaffen kannst: Wie du deine Gefühle verstehst und ausdrückst, wie du Gespräche öffnest, die Nähe schaffen, und wie du mit deinen Liebsten einen Weg findest, der für alle stimmig ist.
Du bist nicht allein auf dieser Reise. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie wir die Perimenopause als Chance für Wachstum und Verbundenheit nutzen können.
Warum wir reden müssen – und dürfen
Die Perimenopause wird oft als „unsichtbare“ Lebensphase beschrieben. Es gibt keine großen gesellschaftlichen Rituale, keine klare Zäsur. Nur diffuse Symptome:
Reizbarkeit. Schlaflosigkeit. Unruhe. Weinen ohne Grund. Ein sich verändernder Körper. Blähungen. Schmerzen. Zweifel. Müdigkeit. Wut.
Viele Frauen tragen das allein. Sie schweigen – weil sie es selbst nicht ganz verstehen. Oder weil sie glauben, sie müssten stark sein.
Und währenddessen fragt sich ihr Umfeld:
- „Was ist los mit ihr?“
- „Warum zieht sie sich zurück?“
- „Warum weint sie so schnell?“
- „Warum ist sie so gereizt – hab ich was falsch gemacht?“
Diese Schweigezone erzeugt Distanz. Missverständnisse. Und manchmal auch Verletzungen. Aber das muss nicht so bleiben.
Perimenopause ist kein „Frauenthema“ – sie ist Beziehungsthema
Wenn du dich gerade in dieser Phase wiederfindest, dann möchte ich dir etwas sagen: Du musst das nicht allein durchstehen. Und du darfst anfangen, dein Umfeld mit einzubeziehen.
Denn du veränderst dich nicht, um schwierig zu sein.
Du veränderst dich, weil dein Körper, deine Seele, deine Biochemie in einen neuen Lebensabschnitt übergeht. Und du brauchst in dieser Zeit keine Lösungen, sondern echte Verbindung.
Wie du dein Umfeld mit auf die Reise nehmen kannst
Hier ein paar kraftvolle, ehrliche Impulse:
1. Sprich darüber – auch wenn es erst einmal ungewohnt ist
Du musst keine medizinischen Vorträge halten. Aber du darfst ganz ehrlich sagen:
„Ich bin gerade in einer Phase, in der sich in mir hormonell und emotional sehr viel verändert. Ich fühle mich manchmal wie auf einer Achterbahn. Ich verstehe mich selbst nicht immer – aber ich möchte, dass du weißt: Ich mache das nicht gegen dich.“
Worte wie diese öffnen Räume.
Für Verständnis. Für Nähe. Für echte Begegnung.
2. Lass Emotionen sein, ohne sie zu erklären
Du darfst weinen. Du darfst wütend sein. Du darfst müde sein. Und du darfst das nicht perfekt kommunizieren. Aber du kannst sagen:
„Ich bin heute nah am Wasser gebaut – das gehört gerade zu dieser Phase. Es geht vorbei. Ich brauche einfach nur ein bisschen Geduld mit mir.“
Kinder lernen so, dass Emotionen sein dürfen.
Partner:innen lernen so, dass sie nicht verantwortlich sind – sondern einfach da sein dürfen.
3. Schaffe kleine Rituale für Verbindung
Gerade wenn du dich manchmal zurückziehst, braucht es kleine Brücken:
- Ein Abendspaziergang mit deinem Partner, bei dem ihr euch nicht „lösen“, sondern nur zuhören müsst
- Ein Kartenspiel mit deinen Kindern, bei dem Nähe ohne Worte entsteht
- Ein gemeinsames Abendessen, bei dem du sagst:
- „Ich bin heute leise – aber ich bin da.“
Diese kleinen Momente wirken manchmal größer als jedes Gespräch.
4. Hole dir medizinische oder psychologische Unterstützung – sichtbar
Wenn deine Familie sieht, dass du dir Hilfe holst – z. B. bei einer Hormonärztin, Coachin, Therapeutin –, dann wird klar:
Diese Phase ist echt. Sie ist körperlich. Und du nimmst dich ernst.
Das verändert auch die Haltung deiner Mitmenschen. Es entsteht Respekt. Nicht Mitleid.
5. Kläre auf – ohne zu belehren
Wenn dein Partner nicht versteht, warum du keinen Sex willst, oder deine Tochter denkt, du bist einfach nur schlecht gelaunt, dann nimm dir einen ruhigen Moment und erkläre:
„Mein Körper durchläuft gerade etwas Ähnliches wie die Pubertät – nur andersherum. Ich bin nicht weniger Frau – aber ich bin in einem Umbruch.“
Schenk Bücher weiter, Podcasts, Interviews. Nicht mit erhobenem Zeigefinger – sondern mit einem Lächeln:
„Wenn du magst, hör mal rein – das hat mir geholfen, mich besser zu verstehen.“
Du musst kein Erklärbär werden. Du musst keine Powerfrau bleiben. Aber du darfst die Erste sein, die das Schweigen bricht.
Denn je mehr wir darüber sprechen, desto weniger bleibt diese Lebensphase ein Tabu. Und desto mehr können wir unsere Beziehungen stärken, statt sie durch Missverständnisse zu belasten.
Was unsere Kinder daraus lernen können: Unsere Söhne lernen: Frauen sind zyklische Wesen. Emotionalität ist kein Makel.
Unsere Töchter lernen: Ich darf älter werden, ohne Angst. Ich darf mich verändern und gesehen werden.
Unsere Partner:innen lernen: Wahre Intimität bedeutet, auch im Wandel verbunden zu bleiben.
10 Alltagstipps für den Erhalt deiner Beziehung in der Perimenopause
Hier ein paar kraftvolle Ideen und Impulse für deine Beziehung in der Perimenopause.
1. Offene Kommunikation pflegen
Sprich ehrlich über deine Gefühle, Bedürfnisse und Schwankungen – auch wenn sie schwer in Worte zu fassen sind. So entsteht Verständnis.
2. Gemeinsame Auszeiten schaffen
Nehmt euch regelmäßig bewusste Zeit nur für euch, ohne Ablenkung – zum Reden, Kuscheln oder einfach miteinander Sein.
3. Geduld mit dir und deinem Partner haben
Veränderungen brauchen Zeit. Sei nachsichtig mit dir selbst und auch mit deinem Partner, wenn mal Missverständnisse entstehen.
4. Körperliche Nähe bewusst genießen
Berührungen und Umarmungen stärken die Bindung, auch wenn das Liebesleben sich verändert. Nähe ist mehr als Sex.
5. Emotionale Schwankungen nicht persönlich nehmen
Erinnere dich und deinen Partner daran, dass Stimmungsschwankungen hormonbedingt sind und nichts mit euch als Menschen zu tun haben.
6. Gemeinsame neue Rituale entwickeln
Egal ob ein Abendspaziergang, ein wöchentliches Abendessen oder Yoga – Rituale schaffen Stabilität und Verbindung.
7. Gegenseitige Unterstützung zeigen
Sei aufmerksam, wenn dein Partner Zeichen von Stress oder Unsicherheit zeigt – und erwarte das auch von ihm dir gegenüber.
8. Freiräume respektieren
Sowohl du als auch dein Partner braucht Zeit für sich selbst. Respektiere diesen Raum als wichtig für euer Gleichgewicht.
9. Humor und Leichtigkeit nicht vergessen
Lacht gemeinsam, nehmt euch nicht immer zu ernst. Humor hilft, Spannungen zu lösen und Nähe zu schaffen.
10. Professionelle Unterstützung in Betracht ziehen
Wenn es schwierig wird, scheut euch nicht, Paartherapie oder Coaching zu nutzen. Außenstehende können helfen, neue Perspektiven zu gewinnen.
Wichtig: Triff keine wichtigen Entscheidungen, wenn du gerade in einem Stimmungstief bist. In solchen Momenten bist du nicht klar im Kopf und könntest von hormonellen Schwankungen beeinflusst handeln. Also lass dich nicht gleich scheiden, nur weil dein Mann dir mal wieder auf die Nerven geht.
Und an euch Männer: Nehmt eure Frauen liebevoll in den Arm, nehmt sie ernst und seid fürsorglich und unterstützend. Gerade für eure Frauen kann diese Zeit besonders schwer sein. Lasst sie nicht allein.
Wandel bedeutet auch: neue Nähe kann entstehen
Die Perimenopause ist nicht nur eine Zeit der Veränderung deines Körpers und deiner Emotionen – sie ist auch eine Zeit des Wandels für deine Beziehung. Es kann sich vieles verschieben: dein Liebesleben, eure Kommunikation, eure gemeinsamen Rituale. Das kann verunsichern, Angst machen oder auch traurig stimmen.
Doch Wandel muss nicht Verlust bedeuten. Im Gegenteil: Wenn du den Mut findest, diese Phase bewusst mit deinem Partner zu gehen, kann sie eine Tür öffnen zu einer ganz neuen Art von Nähe.
Vielleicht wird dein Liebesleben anders – langsamer, bewusster, weniger aufdringlich, dafür intensiver und authentischer. Vielleicht spürst du eine innere Ruhe, die dich klarer macht in dem, was du wirklich willst und brauchst. Vielleicht bist du weicher und einfühlsamer, aber gleichzeitig auch stärker, weil du dich selbst besser kennst und annimmst.
Diese Veränderungen sind kein Verlust, sondern ein Wandel. Und wenn dein Partner diesen Wandel mit dir mitgeht, mit Offenheit, Geduld und Neugier, entsteht eine neue Tiefe in eurer Verbindung.
Das bedeutet nicht, dass alles immer leicht sein wird. Es wird Tage geben, an denen du dich unverstanden fühlst oder an denen deine Stimmungsschwankungen den Alltag erschweren. Doch genau in diesen Momenten zeigt sich, wie wichtig es ist, miteinander zu reden – ehrlich und ohne Schuldzuweisungen.
Wenn ihr lernt, diese Zeit als Team zu sehen, als gemeinsame Reise, könnt ihr Ängste abbauen und Verständnis aufbauen. Dein Partner wird nicht nur Zeuge deines Wandels, sondern Teil davon. Er wird spüren, dass du ihn brauchst – nicht nur als Liebhaber, sondern als Verbündeten, als Freund.
So kann sich eine neue, vielleicht sogar tiefere Form von Intimität entwickeln, die nicht nur auf körperlicher Anziehung basiert, sondern auf Vertrauen, Nähe und gegenseitiger Unterstützung.
Die Perimenopause ist eine Einladung, Beziehung neu zu entdecken – als einen Raum, in dem Wandel möglich ist und neue Liebe wachsen kann.
Lass uns gemeinsam das Tabu beenden
Die Perimenopause ist eine Zeit großer Veränderungen – körperlich, emotional und in unseren Beziehungen. Trotzdem ist dieses Thema für viele noch immer ein großes Tabu, das mit Scham behaftet ist.
Das hat viel mit unserer Geschichte zu tun: Im 19. Jahrhundert wurden Frauen, die emotionale oder körperliche Veränderungen zeigten, oft als „hysterisch“ abgestempelt. Man glaubte, sie seien krank – verursacht durch ihre Gebärmutter. Dieses Missverständnis führte zu falschen Diagnosen und schlimmen Behandlungen, bei denen Frauen oft nicht ernst genommen oder sogar zwangsbehandelt wurden.
Diese Zeit hat tiefgreifende Spuren hinterlassen. Noch heute fühlen sich viele Frauen unsicher oder schämen sich, wenn sie über ihre Erlebnisse in der Perimenopause sprechen. Sie fürchten, nicht verstanden oder als „überempfindlich“ abgetan zu werden.
Doch es ist Zeit, dieses Tabu zu brechen!
Statt die Perimenopause im Verborgenen zu durchleben, dürfen wir sie sichtbar machen und offen darüber sprechen. Ohne Scham. Ohne Schuld.
Denn wenn wir unsere Erfahrungen teilen, schaffen wir Verständnis und Nähe. Wir öffnen Räume für echte Verbindung, in denen wir nicht nur verstanden, sondern auch getragen werden.
Deine Gefühle sind echt. Deine Bedürfnisse sind wichtig. Und deine Beziehung kann in dieser Zeit nicht nur bestehen, sondern wachsen – wenn ihr offen miteinander umgeht und euch gegenseitig unterstützt.
Also sprich. Frag. Teile. Weine. Lache. Sei du selbst.
Mach den Raum auf – für dich und für andere.
Denn du bist nicht schwierig. Du bist nicht „nur hormonell“.
Du bist auf dem Weg in eine neue Lebensphase. Und du darfst gesehen werden.
Nicht heimlich. Sondern hell.
Für mehr Offenheit. Für mehr Nähe. Für mehr echte Verbindung – in einer Zeit, in der wir uns selbst und unsere Beziehungen neu entdecken.
Von Herz zu Herz,
Diana
PS: Wenn dich dieser Beitrag berührt hat, lade ich dich herzlich ein, auch meine anderen Blogartikel zu entdecken. Vielleicht findest du dort weitere Impulse, die dich auf deinem Weg begleiten.
Und wenn du magst, teile die Beiträge gern mit Menschen, für die sie ebenfalls wertvoll sein können – so helfen wir gemeinsam, mehr Offenheit und Verständnis zu schaffen.
Falls du das Bedürfnis hast, dich auszutauschen oder Fragen hast, melde dich jederzeit bei mir. Wir begegnen uns auf Augenhöhe – ohne Vorurteile oder Erwartungen.
Ich bin wie du: Eine Frau, die diesen Weg geht – mit all seinen Höhen und Tiefen. Gleichzeitig habe ich über viele Jahre hinweg tiefes Expertenwissen rund um Gesundheitsthemen gesammelt, weil mich dieser Bereich begeistert und ich es liebe, andere darin zu unterstützen.
Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu begleiten und von dir zu hören.
Buchtipp:
Chiara und das Geheimnis des friedlichen Lebens
Wieder im Einklang: Wie eine Katze uns den Weg zurück zu uns selbst zeigte...Manchmal braucht es nur einen stillen Begleiter, um das eigene Leben vollkommen zu verändern. Lara und Jonas, beide in ihren 40ern, fühlen sich vom Alltag ausgebrannt und verloren. Zwischen beruflichem Druck und dem Gefühl innerer Leere haben sie sich selbst und einander aus den Augen verloren.Doch mit der Ankunft der weiß-rot-schwarzen Glückskatze Chiara beginnt eine unerwartete Reise. Mit ihrem sanften Wesen und ihrer stillen Weisheit führt Chiara die beiden zurück zu den wichtigen Dingen im Leben: dem Augenblick, der Achtsamkeit und dem Mut, loszulassen. Schritt für Schritt entdecken sie, wie sie wieder zu sich selbst finden und wie viel Freude, Ruhe und Sinn in den kleinen Momenten verborgen liegt.Lass dich von Chiaras Geschichte inspirieren und entdecke, wie auch du wieder in Einklang mit dir selbst und deinem Leben kommen kannst.
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